Bradley
Harpham

Oh Kapitän, mein Kapitän

Inspiriert durch das Werk von C.S. Lewis glaube ich, dass es zwei Möglichkeiten gibt, wie die „menschliche Maschine“ (mich und meine Schüler eingeschlossen) aus dem Ruder laufen kann:

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Die eine ist, wenn wir uns voneinander entfernen oder miteinander kollidieren und uns gegenseitig schaden – durch Betrug, Mobbing, Vorurteile oder andere Formen der Dissonanz. Die zweite ist, wenn die Dinge in uns selbst schief laufen – zum Beispiel, wenn unsere unterschiedlichen Fähigkeiten, unsere unterschiedlichen Werte und unsere unterschiedlichen Moralvorstellungen sich gegenseitig behindern oder gar nicht vorhanden sind. Meine Schüler und ich sind wie eine Schiffsflotte, die im Verband fährt. Aber nur wenn unsere Schiffe erstens nicht kollidieren und zweitens jedes Schiff seetüchtig und seine Motoren in gutem Zustand sind, wird unsere Reise erfolgreich sein.

Denn das eine ist ohne das andere nicht möglich. Wenn unsere Schiffe immer und immer wieder miteinander kollidieren, werden sie nicht mehr lange seetüchtig sein. Wenn andererseits unsere Ruderanlagen nicht funktionieren, können wir Kollisionen nicht vermeiden. Diese beiden Elemente sind ziemlich offensichtlich, aber ich ermuntere meine Schülerinnen und Schüler oft, sich die wichtigste Information vor Augen zu halten: das Ziel, das unsere Flotte zu erreichen versucht.

Was ich damit sagen will, ist, dass die Bildung des Charakters in meinem Unterricht genau so wichtig ist wie die akademische Bildung. Bildung ist in unserer Gesellschaft ein großer Gleichmacher, weil sie allen Menschen die Möglichkeit gibt, ihren Beitrag zum Fortschritt der Menschheit zu leisten. Aus diesem Grund bemühe ich mich jeden Tag aufs Neue, meine Schülerinnen und Schüler auf die unvorhergesehenen Herausforderungen der offenen See vorzubereiten, die nach dem Ende der Schulzeit auf sie warten. Schließlich sind sie bei mir im Hafen vielleicht für ein paar Jahre in Sicherheit, aber dafür sind Schiffe nicht gebaut…